Samstag, 5. April 2008

Buchstabendreher: Torchwood

Nachdem ich eben Series (remember: In UK heißen Seasons Series) 2 des Fackelholzes zu Ende geschaut habe, isses auch für mich Zeit, mal ein kleines Beiträgchen darüber zu verfassen.

Der Ex-Kommilitone (jetzt dürfte aber auch jeder eine ordentliche Bezeichnung haben) hat ja in seinem Blog schon den ein oder anderen weniger lobenden Eintrag verfasst, ich persönlich fand die erste Season Series aber nicht soooo mies. Die zweite ist aber auch meiner Meinung nach deutlich besser.

Worum geht's bei Torchwood? Würfelt man die Buchstaben etwas flockig durcheinander, erhalten wir was? Genau, Doctor Who. Kein Zufall, schließlich gilt die Serie als Spin-Off der kultigen Serie um den zeit- und raumreisenden Mediziner. Torchwood ist eine Agentur "outside the government, beyond the police", die Ende des 19ten Jahrhunderts von Queen Victoria gegründet wurde, nachdem sie eine etwas weniger tolle Begegnung mit dem 1oten Doctor hatte (nicht fragen, es waren Werwölfe involviert). Die nicht-ganz-so-geheime Behörde (jedenfalls drücken sämtliche Angestellten jedem, der fragt, bereitwillig ein "We're Torchwood. We'll handle this." auf) beschäftigt sich mit Alien-Besuchen und hamstert fleissig deren Technologie. Zum Schutze der Menschheit, versteht sich.

Während Torchwood One in London so richtig im Series Two Finale von Doctor Who abkackt, beleuchtet die Serie die recht autonome Zweigstelle Torchwood Three in Cardiff, unter der Leitung von Time-Agent und dem mit Unsterblichkeit gesegnetem/verfluchten Captain Jack Harkness, der seine ersten Auftritte als Companion des neunten Doctors hatte.

Er und sein Team bilden die klassiche Five Man Band: Er selbst als Hero, Newbie und Polizistin Gwen Cooper als typischer The Rick bzw Sarah Jane (ha, da passt das trope ja wie die Faust aufs Auge) oder um völlig im trope zu bleiben The Chick, Mediziner Owen Harper als The Lancer, die betörende und deswegen links abgebildete willowesque (okay, nurn bissl) Wissenschaftlerin Toshiko Sato als The Smart Guy. Für Kaffeemaschinen-Bediener Ianto Jones bliebe dann also noch The Big Guy... hmm naja, 4 von 5 ;). Passt nicht so ganz.

Der Ex-Kommilitione hat recht, wenn er meint, daß Torchwood in Staffel eins nicht so ganz weiß, wo es hinwill, vor allem mit den Charakteren. Da ist irgendwie jeder erstmal bisexuell, Techtelmechtel untereinander quer und breit, da ist einer mal der Unsympath und nachher doch wieder der Liebe... so richtig schlau wird man aus ihnen nicht. Bessert sich in der zweiten Staffel aber von 50 auf 100. Da werden zwar wieder ein paar Sachen irgendwie aus der Kalten geholt, die werden jedoch dann auch wirklich beibehalten. Stichwort Tosh und Owen.

Nach Doctor Who Referenzen kann man in Torchwood recht lange suchen und nur hier und da etwas finden. Selbst Jack spricht nur hinter vorgehaltener Hand über den Doctor und bis auf eine fesche Cyberwoman findet sich sonst kein typisches Who-Klientel ein. Ich halte das für durchaus schlau, denn so bekommt Torchwood ziemlich schnell eine Eigenständigkeit hin, die die Serie braucht, um eine Art Geschichten zu erzählen, die ich ziemlich cool finde. Torchwood erzählt vor einer eher dünnen (in Series One gar kaum vorhandenen) Hintergrundhandlung verdammt düstere Szenarien, die sich teilweise nah am Lovecraft'schen Horror bewegen (so nah, daß ich aus mindestens drei Episoden erstklassige Cthulhu-Szenarien stricken könnte) oder zumindest etwas "Outer Limits" in sich tragen. Die Agenten schaffen allerdings verdammt oft ihre Sanity-Checks. ;)

Torchwood ist nichts, was ich in den TV-Himmel loben würde, aber ich fand es bisher verdammt kurzweilig und nach zwei Staffeln (remember: UK-Staffeln haben oft maximalstens 13 Episoden) sind mir die Charaktere auch durchaus ans Herz gewachsen. Whoah, und ich hab kein Stück gespoilert, ich bin so toll. Das Finale der zweiten Staffel hatte es nämlich echt in sich, sag ich Euch...

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