Samstag, 28. April 2007

Feuerfliegen-Mechanikerin a.k.a Bissl Kunst (21)

Letztes Wochenende habsch meine Vorlage für Jewel Staite (kommt zur nächsten Con) fertig gemacht. Kein Crew-Poster, det hätte a) zu lange gedauert und ich hätte b) nicht mit Kohle rumkrümeln können. Resultat ist eine meiner Lieblingsszenen der Serie (auch wenn die Pointe nicht drauf ist ;)) und Kaylee sieht in dem Kleid einfach mal total schnuffig aus :). Freu mich auf heute abend, Firefly-Marathon Teil 1 ist angesagt und die Szene wird definitv dabei sein :).

Jetzt heisst es nur Daumendrücken, daß sich das Fräulein Staite auch außerhalb der Silberticket-Autogrammstunde an einen Tisch setzt und verfügbar ist....

Donnerstag, 26. April 2007

Babsi fliegt!

Tja, es war halt vorauszusehen. Sie hat sich tapfer geschlagen, ihr Bestes gegeben... hat alles nix genützt.... FRETTCHEN IST RAUS! HA! IN YOUR FACE! ALL YOUR BASE ARE BELONG TO US!

Trotzdem hab ich nicht gelogen im Titel, Babsi ist wirklich geflogen, genauso wie die anderen Mädels. Die haben nämlich ein "Super-Heroine"-Foto-Shooting gemacht, bei dem die Möchtegern-Comic-Heldinnen in grenzwertig bunte Kostümchen gezwängt und per Kran und Drahtseil durch die Botanik gefeuert wurden.

Vorher gabs ne Modenschau von sonem komischen Franzosen mit krächzender "Der Pate"-Stimme, dessen Namen ich vergessen *google anwerf*... dessen Namen Christian Audigier Frettchen erstmal schön falsch vorgelesen hat. Bruuuuuuce war hin und weg von Babsi, Hana und Mandy, die für den Designer laufen durften, und Fiona hat's endgültig geschafft, sich bei den anderen Hühnern total unbeliebt zu machen. Zickenterror! Kurz vor der Entscheidung hat sie bei Heidi und der Jury gepetzt, daß Hana und Mandy mal in nem schwachen Moment die Schnauze voll hatten und nach Hause wollten. Das tat ihr dann furchtbar leid, daß sie es heulend den beiden gestand und die reden jetzt kein Wort mehr mit ihr. Tja, dumm gelaufen.

Frettchen Anja hatte komplett verschissen, der Designer meinte direkt, daß sie nicht laufen kann und Höhenangst hatte sie auch - also lief das Shooting auch recht suboptimal. Wurde natürlich trotzdem wieder gelobt ("Super-Figur, wunderschönes Gesicht" - baaaaah), aber man hatte dann doch Erbarmen und hat mich von diesem Hungerhaken erlöst. Und ja, sie tat mir schon trotzdem bissl Leid, ich kann keine Mädchen heulen sehen, selbst Frettchen nich.

Ich gebe hiermit übrigens meinen Tip ab, daß Anni, Fiona und Hana die letzten drei sein werden. Nächstes Mal fliegt Mandy mit den Mörderhupen, die war heute schon auf der Abschussliste, danach wirds wohl meine Babsi erwischen, die heute aber sehr ob ihrer Verbesserungen beim Zeigen von Emotionen gelobt wurde (durfte sich ja auch von Bruuuuuuces Jacke fast ersticken lassen). Die restlichen drei sind die größten Zicken, jede auf ihre Weise: Fiona ist die Ehrgeiz-Zicke, Hana die Arroganz-Zicke und Anni die Frechheits-Zicke. Gutes Model-Material also ;). Wenn ich wählen müsste, würde ich Anni als GNTM sehen, die hat sich echt gemacht.

Tschüß, letzer verbliebener Leser, der jetzt auch kopfschüttelnd von dannen zieht, weil ich so einen Schund nicht nur freiwillig schaue, sondern sogar toll finde...

Hinterm Sofa

Wieder was gelernt über die englische Sprache: "behind the sofa" ist laut wikipedia eine Metapher, die Handlungen beschreibt, die Menschen aus Angst tun. Zum Beispiel, wenn sich halt Kinder wegen gruseliger Fernsehszenen hinterm Sofa verstecken.

Wo hab ich das aufgeschnappt? Im Abspann der letzten Doctor Who Folge, meinte der Sprecher "... if you don't want to know what will happen in the next episode, stay behind the sofa...".

Wann ist die Metapher entstanden? In den 70ern, als sich angeblich viele Kinder bei Folgen einer gewissen BBC-SciFi-Serie erschreckten.

Und was ist das coolste dran? Steves Dalek-Spruch am Ende des Sofa-Monologes macht direkt noch mehr Sinn! :)

Freitag, 20. April 2007

Babsi bleibt!

Ich hab gestern wieder Germany's Next Topmodel geschaut und.... *wusch, wirbel, 100% Blog-Leser-Verlust* HALT! Hiergeblieben! Ich kann's erklären, echt!

Da sind hübsche Mädels bei. Sollte als Erklärung reichen ;). Okay, eigentlich ist es mittlerweile nur noch eine, die ich echt hübsch finde, die links nicht mehr abgebildete sondern verlinkte Barbara. Trotz bayrischer Abstammung (und minimalem Dialekt) schon seit den 3 oder 4 Folgen, die ich det schaue (jaa, keine Panik, in Berlin ist kein Quotenmeßgerät angeschlossen), meine absolute Favoritin.

Platz 2 und 3 teilten sich Tonja und Aneta, aber die sind vorletztes Mal beide rausgeflogen. Direkt in einer Sendung, voll gemein.

Mal von den durchaus vorhandenen optischen Qualitäten abgesehen (die eh direkt relativiert werden, ein/zwei Magersuchts-Kandidatinnen, die trotzdem permanent wegen ihrer Figur gelobt werden, sind halt doch dabei), ist das Ganze auch sonst lustiger, als ich vorher gedacht hätte. Ich glaub, die haben mit 15 Mädels angefangen, und 15 Mittel- und Vollzicken auf einem Haufen sind Unterhaltung pur, wenn man die Sendung als die Reality-Sitcom aktzeptiert, die sie eigentlich ist.

Wie sich die Mädels übermäßig über jeden Hasenpups freuen ("Ein Goldkettchen vom Bruuuuuce! WAHHHH!" - "Ein (ekelhaft scheiße aussehendes) knallgrünes Kofferset, das wir jetzt immer und überall mit uns rumschleppen! WAHHHH!" - "Eine Heidi-Mail, UIIII!" - "Payman hat mich mal NICHT fertig gemacht!, *ausflipp*"), regelmässig in Tränen ausbrechen oder hinter ihren jeweiligen Rücken übereinander herziehen, ist einfach herrlich (außer, wenn die doofe Jury meine arme Babsi so runterputzt, daß sie weinen muß, das ist dann echt voll krass fies nicht in Ordnung und so). Oder wenn sie völlig planlos mit öffentlichen Verkehrsmitteln in Köln zu drei Castings irren und sich dabei in der U-Bahn umziehen... :P. Lieblings-Haßobjekt der Gang ist ja Fiona, die immer besonders ehrgeizig und leicht arrogant auftritt. Wobei sie mir fast schon leid tut, so unbeliebt ist sie bei den anderen Hühnern. Viel schlimmer finden ich und diverse MitbewohnerInnen ja Knochengestell und Zahnfleisch-Lacherin Anja, die wir aufgrund eines Spruches von ihr nur noch "Frettchen" nennen. Wenn Apocalypse mal wieder einen Reiter sucht, kann er statt Sunfire locker Frettchen als "Famine (Hunger)" nehmen.

Frettchens wiederholter Nicht-Rausschmiss ist so eine Sache, über die man nicht wirklich nachdenken darf bei der Sendung, ich faß es einfach nicht, wie man die sexy finden kann. Oder um mal mit einem meiner Lieblingscomedians zu sprechen: "Die will man nicht ficken, die will man füttern!". Ehrlich, die Beine wie Streichhölzer, und wenn sie schulterlos trägt sieht man auch das ganze Elend, das sich nur noch entfernt als Oberarme bezeichnen lässt. (Die geht also auch gleich noch als "Death" durch). Und die Jury (bestehend aus dem in seiner Absurdität nahezu genialen Bruuuuuuuuce, "explodiertes Vogelnest" Boris, Dauerunsympath Payman und natürlich Heidi herself, die allerdings oftmals recht lustig daherkommt) findet das toll! Wahh! Neeneenee. Der Rest der Girl Group ist aber halbwegs vernünftig proportioniert.

Am professionellsten meistert IMO übrigens Gelis Favoritin Hana die ganze Sache, durfte sich aufgrund ihrer Selbstsicherheit (muss irgendwie vorher schon gemodelt haben) aber gestern einen dicken Anschiss anhören. Ebenso Babsi, die "nicht weit genug aus sich herausgeht". Sofern ich das als Model-Laie beurteilen kann, hat die Jury dabei leider Recht. Babsi ist verdammt hübsch, aber in ihrem Auftreten eher zurückhaltend. Da nützt ihr leider auch ihr angefangenes Mathematik-Studium und der Programmierin-Wunschberuf(!!!) #2 nix. Mit sehr sehr viel Glück und batchigen Daumendrücken schafft sie's vielleicht gradeso unter die Top 3 (im Moment sind noch 6 wannabe-models im Rennen), aber ich befürchte fast, daß es schon nächste Woche einen Blogeintrag namens "Babsi fliegt!" geben wird.

Sonntag, 15. April 2007

May the Force Be With You

Bevor ich's noch vergesse, schreib ich mal noch fix meine Empfehlung der derzeitigen deutschen Star Wars Comics hier hin. Ja, die sind toll, kauft ma. Ende. ;)

Nee, ernsthaft, die derzeit bei Panini-Dino erscheinenden Reihen nehmen immer wieder eine Sonderstellung in meinem Comic-Konsum ein. Sie liegen immer ganz oben auf meinem Lesestapel, wennauch das noch keine Qualitätsaussage ist: Die liegen da nur wegen der Thematik, die sich ja doch ein Mü vom Rest, der größtenteils aus Superhelden-Kram besteht, abhebt und somit einfach vor den anderen Heften dran ist. Trotzdem schaffen es die zahlreichen enthaltenen US-Serien und Minis eigentlich immer, mich zu unterhalten, und das will echt was heißen. Die zweimonatliche deutsche Heftreihe hat letztens die Nummer 60 überschritten, die im Wechsel dazu erscheinenden Sonderbände gehen auf die 40 zu und just diesen Monat startete eine weitere TPB-Reihe mit Nachdrucken älterer Klassiker. 100 deutsche Publikation mit schätzungsweise 400 darin enthaltenen US-Heften und alle gut? Geht denn das? Jop, det geht.

Der Vorteil - den man allerdings auch als Nachteil ansehen kann - ist die große Vielfalt des Comic Star Wars Universums, die sowohl die beiden Film-Trilogien und diverse Romane begleitet, als auch völlig neue Wege beschreitet. Im Folgenden möchte ich kurz die vielen Zeitfenster umreißen, die in den Star Wars Comics thematisiert werden, am besten in der Reihenfolge, wie sie in Deutschland veröffentlicht wurden und nicht SW-Universe-chronologisch (det wär ja langweilig ;)). Da ich erst mit Dinos Star Wars #1 (kam um die Zeit raus, als Episode I im Kino anlief) mit dabei bin, ist die vorherige Ära natürlich nicht grade mein Spezial-Gebiet, deswegen fasse ich mich über allet vorherige mal eher kurz.

Bis zum Start von Episode I dürften schon ein ganzer Batzen US-Hefte aus dem Hause Darkhorse erschienen sein (die alten Dinger von Marvel klammer ich jetzt mal aus), die schon damals nicht nur die Zeit zwischen Episode IV und VI abdeckten, sondern sowohl in antike Ur-Geschichte des ewigen Kampfes zwischen Jedi und Sith ("Tales of the Jedi") als auch in die Zeit einige Jahre nach den Ereignissen von "Return of the Jedi" beleuchteten. Ein Meilenstein dieser zukünftigen Epoche um die Neue Republik und den Anfängen eines neuen Jedi-Ordens wurde just wie oben erwähnt in der ersten Ausgabe der neuen "Star Wars Essentials" neu auf deutsch aufgelegt: Dark Empire I aus den frühen 90ern. Luke Skywalker muß entdecken, daß der Imperator in Klonen weiterlebt und den Rest des Imperiums versammelt, um mittels gigantischer Planetenvernichter Rache an der Rebellenallianz zu nehmen. Dabei gerät der fast letzte Jedi näher an die dunkle Seite, als ihm lieb ist und nur seine Schwester Leia kann ihn auf die helle Seite zurückholen.

Man beachte, wie toll veröffentlichungs-chronologisch ich schon am Anfang bleibe *g*. "Richtiger" wäre an erster Stelle eigentlich "Prelude to Rebellion" zu nennen, das begleitend zu Episode I noch einige Jahre vor Episode I ansetzte und die Ursprünge des drohenden Konfliktes aufzeigt und einzelne Charaktere des Jedi-Rates näher beleuchtet. Diese Reihe (die eigentlich nur "Star Wars" hieß, der erste 6teiler hieß halt "Prelude to Rebellion") wurde auf deutsch ab Star Wars #1 von Dino veröffentlicht, wo es jeweils ein halbes deutsches Heft einnahm. Das "Füllmaterial" der anderen Hefthälfte bestand dabei aus vielen Stories querbeet durch die "Empire"Ära ("Vaders Rache", die zwischen IV und V spielt, diverse Stories um Boba Fett) und die nach VI spielende "New Republic"-Ära ("Crimson Empire").

So um die #20 rum entschied man sich dann - sicherlich auch aus Mangel an aktuellem US-Material -, sich fast komplett auf die Prequel-Trilogie begleitende Ära zu konzentrieren. Ab und an aufgelockert durch diverse One-Shots und Mini-Serien im selben Rahmen wurde man so von zuviel Umdenken verschont. Nur ein paar Mal wurde der Fluß durch Einschieben der "Infinites"-Hefte ( eine Art What If-Stories zu jedem der drei Filme der Original-Trilogie. Was wäre passiert, wenn Luke den Todesstern nicht zerstört oder seine Ausbildung auf Dagobah nicht frühzeitig abgebrochen hätte?) ins Stocken gebracht.

Irgendwann beschloss man allerdings in den USA bei Darkhorse, das Star Wars Portfolio wieder etwas zu erweitern und startete eine neue Heftreihe namens "Star Wars: Empire", die wie der Name nahelegt wieder zur Zeit der alten Trilogie spielt, zwischen Episode IV und V, um genau zu sein. Die alte "Star Wars"-Reihe wurde kurzerhand in "Star Wars: Republic" umbenannt, um diese, immer noch die neuen Filme begleitenden Hefte besser abzugrenzen. "Empire" wurde zum Teil in die deutsche Heftreihe eingestreut, zum Teil in der bis dato eher älteres Material enthaltenden Sonderband-Reihe (mit je 4-6 US-Heften) veröffentlicht.

Nachdem Episode II in den Kinos angelaufen war, hatte man auch Platz für "Empire" in der Heftreihe, da in "Republic" die Klonkriege thematisiert wurden und in 8 deutschen Sonderbänden veröffentlicht wurden. Man schloß somit die Lücke zwischen Episode II und III, danach wurden die beiden Reihen mehr oder weniger beendet ("Empire" um die #40, "Republic" um die #75) und durch in sich geschlossene Mini-Serien ersetzt, die hierzulande hauptsächlich in der Heftreihe veröffentlich wurden. Recht aktuell sind wie grade bei "Star Wars: Dark Times", die sich mit den ersten Taten Darth Vaders in Dienst des Imperators beschäftigt, und kurz vorher hatten wir "Star Wars: Rebellion", die die nahtlose Fortsetzung der "Empire"-Serie war und sich um einen imperialen Überläufer und alten Jugendfreund Luke Skywalkers drehte.

Darkhorse hat allerdings - womöglich in Sorge des fehlenden Nachschubs der Filme - zwei neue Projekte am Laufen, die sich recht weit von beiden Trilogien entfernen. "Star Wars: Knights of the Old Republic" ist eine neue Reihe, die mehr als 4000 Jahre vor der Schlacht um Yavin spielt und sich thematisch mit der Alten Republik beschäftigt, wie man sie in den beiden gleichnamigen Computer-Spielen erleben konnte. "Star Wars: Legacy" spielt 130 Jahre nach der Schlacht um Yavin und somit meines Wissens auch weit nach dem Zeitraum, den die Sekundär-Literatur in Form von Romanen abdeckt. Hier ist die Neue Republik bzw. das neue Imperium wieder einmal "frisch" von den Sith eingenommen worden und die einzige Hoffnung ruht auf Cade Skywalker, der sich jedoch seinem Jedi-Erbe verschließt. Von beiden Ongoing-Serien ist bereits je ein deutscher Sonderband mit 6 US-Heften erschienen, beide lesen sich recht gut an.

Okay, fassen wir die SW-Comic-Epochen nochmal zusammen, Zeitrechnung auf Schlacht um Yavin (Ep IV) geeicht:

<-4000 : Prä-KotOR, Jedi-Sith-Kriege und sowas. Auf deutsch recht wenig erschienen, aktuell auch nix in der Mache.
-4000 : "Knights of the Old Republic". Ganz frisch.
ca -35: "Republic", bzw. die gesamte Epoche von Episode I-III, mehr oder weniger abgeschlossen, nur ein paar Minis hier und da
0: "Empire", bzw. Episode IV-VI. Viel klassisches Material, zur Zeit wird in den Sonderbänden X-Wing: Rogue Squadron" veröffentlicht. Ansonsten auch eher abgeschlossen.
5-25: diverses "New Republic"-Zeugs, "Dark Empire", "Union" (Hochzeit von Luke Skywalker und Mara Jade), Chewbaccas Nachruf... usw. Aktuell eher wenig neues.
ab 130: "Star Wars: Legacy". Brandneu.

Montag, 9. April 2007

Qara-ntäne a.ka. Bissl Kunst (20)

Und wieder mal etwas Neuland. Qara links - ihres Zeichens hocharrogante und pausenlos Stunk suchende Sorceress aus dem PC-Spiel "Neverwinter Nights 2" - wurde direkt vom Screen abgezeichnet. Man sieht es jetzt natürlich nicht mehr, aber ich hab dieses Mal auch brav mit einem Strichweiblein angefangen, um von Anfang an die Proportionen richtig hinzukriegen. Netterweise kann man ja im Spiel selber auch die Kamera bewegen, um das genauer zu analysieren ;). Somit nähere ich mich gaaaaanz langsam dem "richtigen" sketching, damit ich in so 20-30 Jahren auch mal ohne jegliche Vorlage was aufs Papier bringen kann.

Erstaunt bin ich, daß im zweiten Anlauf (ich hatte am Tag davor schonmal angefangen und es voll versaut) das Gesicht trotz der geringen Fläche (ist immerhin nur A4) recht gut geworden ist. Da hab ich offenbar so langsam doch etwas Übung drin. Und ja, ich gebe zu, daß die Wahl einer Sorceress nicht ganz ohne Hintergedanken war, die haben nämlich so tolle Roben, damit man sich nicht zu sehr mit der Anatomie abplagen muß ;). Det is ürbigens eine "Grey Robe of the Archmagi", die sie da trägt, dieser quasi-bauchfreie Übergang zwischen Ober- und Unterteil hat echt was ;). Falls wen die Waffe interessiert, das ist "Remembrance".

Idealer Kanidat für digitales Inking, btw. Scott Kurtz von PvP hat vor kurzem ein nettes Video dazu veröffentlicht, bekomme echt Lust :).

Ich weiß gar nicht, ob ich es schonmal geschrieben hab, aber meine self-made-gallery ist mittelerweile in eine Picasa-Gallery umgezogen, da ich irgendwie nie Bock zum Aktualisieren hatte. Dem aufmerksamen Blog-Leser ist das aber längst in meiner rechten Seitenleiste aufgefallen, da isse nämlich mittels meines Lieblingsmotives verlinkt ;).

Sonntag, 8. April 2007

Filmtip: The Village

Endlich mal gesehen und für sehr anschauenswert befunden. Und da ich grade etwas schreibfaul bin, klau ich einfach mal frech aus ein/zwei Beiträgen aus dem zugehörigen Thread im splashmovies-Forum, ich entspoilere hie und da nur etwas:

Bot "The Sixth Sense" noch einen erstklassig inszenierten, aber dennoch auch für den Durchschnittskinogänger leicht goutierbaren Thriller mit Gruselelementen, so entfernte sich Shyamalan mit jedem seiner nachfolgenden Film immer ein Stückchen weiter von diesem Idealbild eines massentauglichen Kassenmagneten. Den vorläufigen Schlußpunkt dieser Entwicklung stellt nun "The Village" dar, bei dem der Regisseur sichtlich mehr Wert auf eine Geschichtenerzählung nach seinem Gusto legt, als die Erwartungen des "gewöhnlichen" Publikums zu befriedigen (dies wird schon zu Beginn deutlich, als das merkwürdig anmutende Leben im Dorf gezeigt wird; bei einigen Dialogen wähnte ich mich bei dem Besuch einer Theatervorstellung oder in einem europäischen Independentstreifen (so stelle ich mir eigentlich den von mir leider noch nicht gesehenen "Dogville" vor)). Da aber so nur selten die Kinokassen zum Klingeln gebracht werden können, begleitet eine gewaltige Werbekampagne "The Village", die ihn eindeutig als Horrorfilm ausweist. Das Problem bei der Sache: Der von den Medien so vollmundig als Gruselschocker beworbene Film sieht sich nun mit Zuschauern konfrontiert, die genau dies erwarten und keine Akzeptanz und Sehbereitschaft für ein Werk jenseits der obligatorischen Genreschubladen aufbringen. Das Ergebnis lässt sich in diversen Filmforen begutachten: Massenweise schlechte Kritiken von Leuten, die dem Film ihre eigene falsche Erwartungshaltung zum Vorwurf machen und ihm daraus einen Strick drehen. "The Village" ist eben kein reines Vehikel um eine Vielzahl von Schockmomenten in einem überraschenden Finale münden zu lassen, sondern verbindet auf geschickte Weise verschiedene Genres, um sie zu einem einzigen großartigen Werk zu verknüpfen.

Wer sich auf den Film einlässt, wird in eine ganz eigene Welt entführt, die mal märchen- und dann wieder alptraumhaft anmutet. Die stets vorhandene, unterschwellige Bedrohung, dieses ständige Gefühl des Beobachtetwerdens durch die häufigen Kameraeinstellungen aus Türen, Fenstern und dem Dickicht des Waldes heraus, erzeugen eine beklemmende und äußerst spannende Atmosphäre, die durch die spärlich eingesetzten Schreckmomente noch verstärkt wird. Das erstklassige Schauspielerensemble (allen voran die hervorragende Performance von Bryce Dallas Howard), der wunderbare Soundtrack (die Violinistin wird nicht umsonst als erste im Abspann erwähnt) und die beeindruckenden Bilder tun ihr übriges, um den Zuschauer an den Kinosessel zu fesseln. Die erstklassige Soundanlage des Kinos sorgte zudem noch für das rechte Gruselflair. Teilweise fühlte ich mich wirklich wie mitten im Wald stehend.

Das Ende fand ich zwar gelungen, es hat mich aber zugegebenermaßen nicht wirklich überrascht, denn spätestens *meep*, hatte ich genau diese *meep* erwartet. Glücklicherweise lebt der Film aber nicht von dieser Wendung allein (auch wenn anscheinend viele Kinogänger nur noch in Erwartung eines solchen Twists bei einem Shyamalan in die Vorstellung gehen), sondern kann auch als sozialkritisches Drama und zauberhafte Liebesgeschichte garniert mit einer unheimlichen Grundstimmung überzeugen. Ich habe den Besuch jedenfalls nicht bereut und im Nachhinein wächst "The Village" sogar noch und lässt ihn mich derzeit qualitativ ein ganzes Stückchen über "Signs" einordnen.

Besonders die wunderbar ruhige Inszenierung mit ihrer angenehm niedrigen Schnittfrequenz finde ich noch erwähnens- und lobenswert; so etwas liegt mir einfach mehr als die Videoclipästhetik moderner Actionfilme (der im Vorfeld gezeigte Trailer zu "Riddick" mit seinem penetranten Dauerstakkato an Bildern hat dies noch einmal in aller Deutlichkeit gezeigt). Vielleicht werde ich allmählich einfach alt.


Fazit: Ein schöner Film von einem Künstler, der es versteht, mich mit seinem einzigartigen Stil immer wieder in seinen Bann zu ziehen und der mich schon jetzt gespannt auf das nächste Werk von ihm warten läßt. Ein weiterer Volltreffer in der Filmographie dieses Ausnahmeregisseurs.

(von Vampire Hunter D)

hier mal noch eine eher schlechtere Meinung:

Und zu The Village: Gut möglich, dass mein Hauptproblem war, mich nicht auf den Film einlassen zu können. Ich nehme zwar Gesamt-Atmosphären durchaus wahr, war aber noch nie ein Mensch, der sich leicht in das Seelenleben von Filmfiguren einfühlen konnte und wollte. Besonders bei leidenden Personen (zumal fiktiven) stellt sich bei mir oft sehr schnell eine gewisse Gleichgültigkeit gegenüber ihrem Schicksal ein. Das ist natürlich sehr bedauerlich (vor allem für mich selbst, da ich als Folge dessen viele Filme und TV-Serien nicht genießen kann), lässt sich aber nicht ändern. So bleiben für mich bei Filmen oft nur der Plot sowie die visuelle Gestaltung übrig. Dass ersterer mir nicht genügte, habe ich ja oben schon dargelegt. Und ich habe auch der visuellen Komponente von The Village leider nicht viel abgewinnen können: Das Wäldchen neben dem Haus meiner Großeltern sah genauso aus wie das Gehölz im Film, das haut mich also nicht vom Hocker, und ich fand den Gelbton der Schutzumhänge ganz scheußlich. Obendrein habe ich spätestens seit Herr der Ringe: Die Rückkehr des Königs eine ausgeprägte Abneigung gegen rotgeheulte Augen auf der Leinwand entwickelt - und Ivy hatte leider ab der Veranda-Szene mit Lucius fast permanent genau diese. Aus all diesen Gründen kam mir z.B. ihr *meep* auch viel zu lang vor.

(von Lost Johnny)

Joah, da liegt der Hase im Pfeffer. Wie schon bei "Lady in the Water" (wobei "schon" das falsche Wort ist, immerhin ist der später gedreht worden), setzt der Film zwingend voraus, daß man sich auf die Situation einlässt. Kann ich offenbar recht gut, ich fand den Film nämlich genauso klasse wie der Vampirjäger. Wer die ganze Zeit im Hinterkopf behält, daß da unbedingt ein Shyamalan'scher Twist drin sein muß und nach irgendwelchen Hinweisen sucht, beraubt sich des Genusses eines intensiven Films, der sich eben mal nicht um solch einen dreht, wennauch einer drin ist. Lady in the Water hat den dann ja konsequenterweiser ganz weggelassen, hier waren die Kritiken (wohl deswegen) zum Teil noch vernichtender, obwohl ich auch den ziemlich gut fand. Und Schuld ist die elende Vermarktung, wer damals die Trailer gesehen hat mit Monstern und Wald und Schreck und Hui, der ist einfach auf dem falschen Dampfer.

Nach The Village versteh ich auch, wieso alle (also natürlich die, die den Film insgesamt auch gut fanden) so hin und weg von der Newcomerin Bryce Dallas Howard waren. Als Lady in the Water fand ich sie zwar ganz okay, aber nicht überragend (was natürlich daran liegen kann, daß sie ab einem gewissen Punkt der Handlung gar nicht mehr wirklich mitspielt), hier war sie einfach klasse, von der möchte ich mehr sehen. Sehr schöner Film, hätt ich auch gerne auf der großen Leinwand erlebt.

Mittwoch, 4. April 2007

Buffy Season Eight #1

Endlich isses soweit: Buffy Season 8 ist da! Wenn auch "nur" in Comic-Form. Meister Whedon hat selbst den Schreibstift in die Hand genommen und schreibt den Auftakt - und später weitere Arcs, aber nicht die gesamte Reihe - zur direkten Fortsetzung einer meiner Lieblings-TV-Serien ever.

Die alte BtVS-Comic-Reihe, die es immerhin auf 63 Ausgaben und zahlreiche One-Shots und Mini-Serien gebracht hat, ist mehr oder weniger an mir vorübergegangen. Ich hatte mir damals die ersten paar Hefte, die hierzulande von Carlsen verlegt wurden, geholt, und fand diese eher schlecht als recht. Zu "gezwungen" waren die Stories, zu abgehoben und doch belanglos zugleich. Das war nicht Buffy, wie ich es mochte und konnte es ja auch gar nicht sein, da in den Heften schwerlich irgendwelchen wichtigen Dinge passieren konnten, die in der TV-Serie berücksichtigt würden. Zwar gab es wohl in späteren Ausgaben durchaus lesenswerte Perlen, wie etwa eine Adaption des alten Buffy-Filmes und Erzählungen, was zwischen Film und Serie passiert, aber da war für mich schon lange der Zug abgefahren (für die deutsche Veröffentlichung übrigens auch, ich glaub, wir haben es nichtmal bis in die #20er Nummern geschafft hier).

Zum Ende der US-Serie gab es dann - soweit ich weiß - eine Anthologie-Reihe namens "Tales of the Vampires", in der Joss sich ein paar seiner Buffy-Schreiberlinge schnappte und ein paar Geschichten über diverse Serien-Vampire verfasste. Nicht zu vergessen sein "Fray", eine 8teilige Mini über eine zukünftige Slayer, die ich hier im Regal stehen hab und recht gut fand. Aber kommen wir langsam mal zum Heft selber ;):

Season Eight setzt wenige Monate nach - na, wer kriegt's raus? - dem Ende der letzten TV-Season an. Buffys Gang hat sich minimal vergrößert: Auf ca 500 willige Slayers (Wer jetzt blöd "Hö?! Hieß es nicht immer 'In every generation there's A chosen one?' Singular? THE slayer?" fragt, hat offenbar die Serie nicht zu Ende geschaut und sich hiermit voll gespoilert. Selber Schuld ;) ), die in mehreren Squads organisiert sind. (Buffy: "Everybody calls me 'Ma'am' these days.") Hahn im Korb Xander mimt den Oberwatcher und dispatchet aus einer coolen Kommandozentrale in einem alten Schloß in Schottland die Girl Group, im Moment die von Buffy selbst angeführte Gruppe, die auf Dämonenjagd in einer Kirche ist. Whedon nutzt gleich das Genre aus, um mit Anspielungen um sich zu werfen:

Renee: "Yes, Mister Harris."
Xander: "XANDER. Renee, I told you, it's XANDER. Or SERGEANT FURY."
Renee: "Wasn't Nick Fury a COLONEL when he ran S.H.I.E.L.D.?"
Xander: "I like him better in the Howling Commando Days. But your nerd points are accumulating impressively."
Renee: "I try, Sergeant."

Die Dämonenjagd endet erfolgreich, doch irgenetwas scheint mit den Opfern nicht in Ordung zu sein, die waren nämlich offenbar freiwillig da und tragen ein Symbol auf der Brust, das Xander gekonnt als " A frown upside down. And then turned upside down again. Guy with a monocle frowning." identifiziert. Dawn hat es irgendwie geschafft, auf 15 Meter zu wachsen, will aber NUR mit Willow drüber reden.

Buffy: "Ohh! I just KNOW Dawn had sex with that Kenny and won't say anything to me -- but she'll tell Willow, fine, her first time and it all goes wrong which I'm TOTALLY well versed in and anyhow Willow's the expert on boys since WHEN now?"

Zu guter Letzt ist das Militär hinter Buffy als vermutete Anführerin einer Terroristengruppe (Armee-Typ: "I mean, for the love of god...look what she did to her hometown." mit coolen pagespread des Sunnydale-Kraters) her und entdeckt in den Trümmern Sunnydales eine altbekannte böse Hexe....

Liest sich echt gut, man hat direkt die Stimmen der Gang im Ohr ;). Allerdings geht es mir wie Buffy: Der Umschwung gefällt ihr nicht richtig. Sie hat kein richtiges zu Hause mehr, alles ist soviel größer geworden - bin gespannt, wie Willow und Giles (die sicherlich bald auftauchen werden) in diese neue Slayer-Welt passen...

Dienstag, 3. April 2007

Kindermund (1)

Die (1) ist nur prophylaktisch, man weiß ja nie...

Anyway, Szenen und Zitate aus der Chemnitzer Straßenbahn heute um 11:00, als eine Horde 3-4jähriger selbige stürmte:

Erzieherin eins: "Du setzt Dich da hin, Du da, und Du da.... *quengelndes Kind*... Ja, Du darfst im Stehen fahren."
sitzendes Kind mit empörter Miene: "Ooooooch! Darf ich auch im Stehen fahren?"

Erzieherin zwei: "Hier, Benita, Lisa-Marie und Florian, passt mal auf den großen Schirm auf...
*6 Kinderhände grabschen wild nach dem Schirm*
... und nehmt ihn bitte auf den SCHOSS (die drei saßen nebeneinander mir gegenüber), damit sich keiner wehtut!"
*anerkennendes Nicken eines fast aufgespießten Batch*

Lisa-Marie beschaut sich den "eingefahrenen" Regenbogenregenschirm: "Guck mal, ich hab GELB!"
Benita guckt prüfend auf ihr Regenschirmende: "Ich hab.... *rumdreh* AUCH GELB!"

Risiko-Unterfangen seitens der Erzieherinnen: Kleine Gummibärchen-Tüten werden verteilt. Je zwei Kinder sollen sich eine teilen. Dumm, wenn da jeweils drei nebeneinandersitzen. Benita und Lisa-Marie teilen sich wild gestikulierend und mit großzügigen Gesten brav ihre Leckereien, während Florian daneben - unscheinbar, total ruhig, hat bisher keinen Ton gesagt - fröhlich seine Tüte leert. Plötzliches Realisieren der Ungerechtigkeit seitens der Mädchen, nachdem ihre Tüte leer ist. "Der Flori hat ja eine ALLEINE!" *grabsch und wegnehm* Flori den Tränen nahe, eine Erzieherin schreitet ein: "Ja, Flori, Du musst den beiden schon was abgeben, Du hattest ja eine ganze Tüte. Benita, gib Flori mal die Tüte wieder, er gibt Euch was ab." Apathisches Nicken seitens des Jungen, die Tüte kriegt er auch wieder - allerdings hat Benita einen prä-zickigen triumphalen Gesichtsausdruck, der einfach bestraft werden MUSS. Das Schicksal ist auf Floris Seite, denn wie sich im Anschluss herausstellt, ist noch genau EIN Gummibärchen in der Tüte. Und das kriegt wer? Klaro, Benita... NOT! In aller Seelenruhe übergibt er das letzte Gummibärchen an Lisa-Marie und zeigt dann einer immer noch siegessicheren Benita die leere Tüte: "Nix mehr drin." sagt er ganz selbstverständlich und völlig unbeeindruckt. Der Übergang von Triumph- zu Schmollgesicht passiert im Bruchteil einer Sekunde. Aber: Kein Gezicke, keine Szene, det Mädel trägt die Niederlage mit Fassung. Respekt.

Watn Spaß. :)

Sonntag, 1. April 2007

Persische Prinzen in Zeitnot

Most people think time is like a river, that flows swift and sure in one direction. But I have seen the face of time, and I can tell you, they are wrong. Time is an ocean in a storm. You may wonder who I really am and why I say this. Come, and I will tell you a tale like none you have ever heard...

Neue Rubrik! Computerspiele! Erwartet aber mal nicht zuviel Beiträge zu dem Thema, irgendwie ist das Computer-Spielen in meiner Tätigkeitsliste sehr stark nach unten gerutscht in den letzten Jahren (hey, das wäre direkt nen eigenen Beitrag wert). Einen kleinen Rückfall erlitt ich letztens durch eine oder besser gesagt drei Perlen am Spielehimmel, die letzten Teile der Prince of Persia Reihe. Achja, det wird ein längerer Beitrag, Vorsicht :).

Wir erinnern uns fast 20 Jahre zurück: Im Jahre 1989 erscheint ein Spiel für den PC, das trotz Hackeschwerheit ein Welthit wird und auch mir selbst unzählige Abende vorm elterlichen Rechner beschert hat: Prince of Persia. Inhalt: Ein (für damalige Verhältnisse) verdammt flüssig und cool animierter Pixel-Prinz im weißen Schlafanzug hechtet wie ein Bekloppter durch Gänge, überwindet fürchterlich tiefe Abgründe und eklige Fallen, ersticht im hakeligen Schwertkampf beturbante Gegner und rettet am Ende die Prinzessin vorm bösen Vizier Jaffar. Das ganze mit nem Zeitlimit von 60 Minuten, ich hab das nie "ehrlich" durchgespielt, nur mit nem Cheat. Hab es trotzdem geliebt und konnte die ersten, noch machbaren Levels im Schlaf.

1994 gabs dann einen zweiten Teil, den ich damals mal gespielt, aber für nicht weiter toll befunden hatte. War wahrscheinlich viel zu einfach, das konnte ja nix werden ;). Prince of Persia 3D aus dem Jahre 1999 hab ich nie gespielt, muss aber auch übel gefloppt sein, insofern kein Verlust, denk ich mal.

Weihnachten 2003 versuchte sich UbiSoft an einem - meiner Meinung voll und ganz gelungenen - Revival des Prinzen und brachte "Prince of Persia: The Sands of Time" (SoT) raus. Auf den ersten Blick ein Action-Adventure mit viel Gehüpfe und Gemetzel, auf den zweiten ein Game, das Laune macht ohne Ende. Der Clou ist der Sand der Zeit, mit dem man an beliebiger Stelle die Zeit um bis zu 8 Sekunden zurückdrehen kann und der Fall in den Abgrund ist passé. Später mehr dazu. Der große Erfolg veranlasste die französische Spielschmiede, direkt ein Jahr später einen zweiten Teil herauszugeben, "The Warrior Within" (WW). Dieser hatte dann auch gleich ein offenes Ende, um die Trilogie mit "The Two Thrones" (TT) wiederum ein Jahr später (2005) komplett zu machen. Im Folgenden tue ich mein bestes, die drei Spiele anzupreisen. Gibt's übrigens im schicken Dreierpack bei amazon für'n Appel und'n Ei hinterhergeworfen.

Die Story

Ich als alter Story-Liebhaber brauche eine vernüftige Rahmenhandlung in einem Spiel, und die wird mir hier geboten. Und ich schreib sie hier mal hin, weil ich die so toll finde. Spoiler ohne Ende voraus.

[SoT] Auf dem Weg nach Azad besiegt König Sharaman einen indischen Maharajah durch den Verrat dessen Viziers. Dem Sohnemann fällt bei der Eroberung der Stadt (in Form eines coolen Ingame-Tutorials) ein merkwürdiger Dolch in die Hände. Eine riesige Sanduhr, die Tochter des Maharajahs und weitere Schätze werden nach Azad gebracht, wo der Vizier als Gegenleistung für seine Mithilfe den Dolch des Prinzen fordert. Der hat aber keinen Bock, sein Spielzeug wieder herzugeben und lässt sich lieber belatschern, damit die Sanduhr zu öffnen. Dumme Idee, denn damit unleashed der namenlose Prinz die Sands of Time (man verzeihe mir mein Denglish, aber det Zeug heisst bei mir so), die sofort die gesamte Stadt heimsuchen und alle Bewohner in zombiemässige Sandkreaturen verwandeln. Nur drei Personen bleiben verschont: Der Prinz selbst (wegen des Daggers of Time), der üble Vizier (wegen seines Stabes) und Farah, die Tochter des Maharajah (wegen ihres Medaillons). Verfolgt von den Sandkreaturen und unterstützt von der feschen Farah, mit der er im Laufe des Spieles eine Haßliebe aufbaut, nutzt der Prinz die Mächte des Dolches um zu überleben. Letztendlich drischt er den Dolch wieder in die Sanduhr und dreht die Zeit bis weit vors Tutorial zurück. Nix vom ganzen Spiel ist wirklich passiert, doch den Dagger of Time hat er immer noch. Als er diesen einer ihn nicht kennenden Farah in ihren Gemächer abliefern will, bringt er noch schnell den bösen Vizier um die Ecke und gut is.

[WW] Schön wär's. Sieben Jahre später befindet sich der Prinz auf der Flucht vor einem dunklen Scheusal. Der Dahaka, so sein Name, ist der Wächter der Zeitlinie und findet es wenig toll, daß der Herr Prinz nicht nur in der Zeitlinie rumgepfuscht hat, sondern auch seinem eigentlichen Schicksal - seinem Tod nämlich - entkommen ist. Ein alter Weiser erzählt dem Prinzen von dem Island of Time, dem Geburtsort der Sands of Time und seiner Herscherrin, der Empress of Time. Unser Held fasst den wahnwitzigen Plan, die Entstehung des Sandes der Zeit selbst zu verhindern, um dem Dahaka von der Schippe zu springen. Als einziger Überlebender seiner Schiffsbesatzung - im Tutorial wird das Schiff von orkhaften Gestalten, angeführt von einer dicktittigen Lederschlampe, geentert - entdeckt der Perser auf der Insel Zeitportale, die ihn fröhlich zwischen Gegenwart und Vergangenheit umherspringen lassen. In der Vergangenheit rettet er eine ebenso reichlich bestückte Frau in einem verbotenen roten Kleid vor der Lederschlampe in der Haupthalle der Festung. Kaileena, so ihr Name, hilft dem Prinzen, eine Audienz bei der Empress zu bekommen, indem sie ihn nicht nur mit schnieken Waffen versorgt, sondern auch zwei ewig hohe Türme raufkraxeln lässt. Dabei wird er in den Gegenwarts-Passagen nicht nur vom wilden Dahaka verfolgt - der gottseidank eine Schwäche gegen fliessendes Wasser hat -, sondern begegnet in beiden Zeiten auch einer dunklen humanoiden Gestalt, die es scheinbar auf ihn abgesehen hat. Fürchterlich überraschend stellt sich danach raus, daß Kaileena selbst die Empress of Time ist (Zitat aus einem Gameguide: Well... DUH, PRINCE!) und genauso wie der Prinz ihrem Schicksal, das sie in der Zeitlinie sah, zu entkommen sucht. Leider schafft sie es nicht, denn der Prinz meuchelt sie nieder, und siehe da - erschafft damit aus dem Leichnam der Empress die Sands of Time. Held. Oder um mal direkt mit dem Prinzen zu sprechen:

I am... the architect of my own destruction. So this is it. What is written in the timeline cannot be changed. In my quest to destroy the sands of time, I have been the one to CREATE them!

Übrigens meine absolute Lieblingszene aller drei Spiele, ich liebe solche Zeitreisedinger. Anyway, ein Schlupfloch gibt es doch, die Mask of the Wraith, die dem Schicksal trotzen können soll. Weiterhin auf der Flucht vor dem Dahaka (hat ja alles nix geholfen) findet der Prinz die Maske und verwandelt sich in einen Sandwraith - eben jene dunkle Kreatur, die er vorher mehrmals sah. Erneut durchlebt er die Geschehnisse der Vergangenheit, dieses Mal aus der Perspektive der Kreatur und schafft es letztendlich wirklich, seinem Schicksal zu entkommen (in dem er sein Alter Ego dem Dahaka zum Fraß vorwirft, ganz vorbildlich, Herr Held). Sein ursprünglicher und nun eigentlich unnötiger Plan, die Empress of Time vor ihrem Ableben in die Gegenwart zu holen und dort niederzumeucheln - denn so entsteht der Sand ja erst NACH dem ganzen Drama aus Teil eins und der Prinz ist die Unschuld vom Lande - gelingt zum Teil, nur, daß er dann doch kurzfristig umdisponiert und lieber den Dahaka selber killt, der nämlich nun hinter Kaileena her ist, da sie nun falsch im Zeitstrom platziert ist. Yay, so sind beide dem Schicksal entkommen, Heimfahrt mit makeout. (wobei das das alternative Ende ist, wenn man alle Lebensupgrades gefunden hat und somit das Wasserschwert besitzt, das als einziges den Dahaka verletzen kann. Ansonsten wird doch Kaileena umgebracht.) Doch was ist das!? Babylon, die Heimat des Prinzen in Flammen! Au backe!

[TT] Tja, toll gelaufen. Da somit der ganze Spaß von Teil 1 gar nicht passiert ist (also das bissl, was überhaupt "wirklich" passiert ist, nämlich das Killen des Viziers am Ende), lebt der fiese Vizier noch und hat durch einen gewissen Maharajah mit einer leeren Sanduhr und einem nutzlosen Dolch im Gepäck von der Empress of Time erfahren, die über die Macht der Zeit verfügt. Wie praktisch, daß der immer noch namenlose Prinz die nette Frau direkt vor der Haustür des frisch eingenommenen Babylons abliefert. Kaileena wird erdolcht, die Sands of Time entstehen erneut und verwandeln den Vizier in ein geflügeltes Sandviech und seine Armee in Sandkreaturen. Wenigstens kann unser Held dem Vizier noch den Dagger of Time abnehmen. Auf einer Jagd durch Babylon, mit dem Ziel, den Vizier auf der Spitze des im Bau befindlichen Turm zu Babel zu erledigen, kämpft sich der Prinz durch die Stadt und trifft dabei erneut auf die liebliche Farah. Dummerweise hat sich der Casanova bei Kaileenas Tod mit dem Sand infizieren lassen und beherbergt nun eine bösartige Version seiner selbst, den Dark Prince, der ab und an die Herrschaft übernimmt und erst im Wasser (damit haben's diese Zeit/Sand/whatever-Kreaturen echt) den netten Prinz wieder ranlässt. Letztendlich kann nicht nur der olle Vizier in einem ELEND FIES SCHWEREN ENDKAMPF besiegt werden, sondern auch der dunkle Teil seiner Seele. Und die Saga endet mit eben jenem Zitat ganz am Anfang aus dem Munde des Prinzen, mit dem auch SoT begann, als er Farah erzählt, woher er sie eigentlich kennt...

Der Prinz und Farah

Die Zeiten, in denen der Prinz im Schlafanzug durch 2D-Dungeons hetzten musste, sind vorbei. Der new and imroved Prinz ist nicht nur ein ganz ein Hübscher, sondern auch noch ein Top-Athlet und Nahkämpfer vor dem Herrn. Neben dem "normalen" Laufen und Springen beherrscht der junge Mann ein paar Manöver, bei denen nicht nur meinen ZuschauerInnen die Spucke wegblieb. Die typische Aufwärmübung eines Prinzen besteht aus einem senkrechten Wandlauf mit Absprung nach hinten zur gegenüberliegenden Wand, von der er wieder zurückspringt, bis er sich oben an einem Sims mit den Fingerspitzen festhält. Von dort mal eben hochgezogen oder rübergehangelt, einen seitlichen Wandlauf über nen Abgrund, nach dem er sich an einer Stange festhält und gekonnt zu ner Säule rübergeschwingt, die er umarmend hochklettert. Von da aus zu einem schmalen Brett springen und entlangbalancieren, am Ende rüber zur Wand gegen den Wandvorhang, Dolch raus und stoffschneidenderweise wieder runter auf den Boden lassen [ab WW]. An nem Seil an der Wand entlangschwingen, dann ne Leiter runterrutschen und mit gezückten Dolch an die nächste Wand springen, wo er in eine Öffnung gehauen wird [ab TT]. In bester Bergsteigermanier den Dolch ins nächste Loch, egal ob oben oder daneben, rammen, und im freien Fall an eine von der Decke hängende Kette springen. Diese ums Fußgelenk wickeln und kopfüber runterlassen. Schnell durch die Öffnung gerollt und weiter, am besten im Sam-Fisher-Style mit gespreizten Beinen zwischen zwei Wände stellen und runterrutschen. Oh hoppla, Verwandlung in den Dark Prince, jetzt hat er so eine fesche Kette am Arm, mit der er wie Spider-Man durch die Botanik schwingen kann... es ist der Hammer, was der Kerl alles drauf hat. Ein Gamepad ist hier Pflicht, leider unterstützt SoT meines nicht, sodaß ich erst ab WW in den Genuß dieser Steuerung komme. Blöderweise hat er Probleme mit dem linken Analogstick (der rechte ist für die Kamerasteuerung), sodaß der Prinz oftmals nur nach vorne schlendert, anstatt ordentlich (vor dem Dahaka weg-) zu laufen. Habs dann schon im Endkampf des letzten Teils auf digital umgestellt, weils gar nicht mehr ging so ;). Das Anwenden aller Techniken geht einem irgendwann ins Blut über, was auch bitter notwendig ist, da das Vorankommen im Spiel nur so zu schaffen ist. Netterweise ist meist recht klar, welche Aktion an welcher Stelle gefordert ist (da war Tomb Raider seiner Zeit viel schlimmer).

Farah, die den Prinzen streckenweise in SoT und TT begleitet, kann eigentlich nicht sonderlich viel, außer permanent Streit zu suchen (etwas, was der inneren Stimme des bösen Prinzen in TT sehr missfällt) und mit dem Bogen umgehen zu können. In SoT muss sie des öfteren dem Prinzen bei der gemeinsamen Schalteraktivierung helfen, um Türen zu öffnen. Außerdem kann das schmale Fräulein durch kleine Durchgänge kriechen und auf der anderen Seite darauf warten, bis der Prinz einen anderen, viiieeel längeren Weg dahin gefunden hat. (O-Ton Prinz: "'Go through the bathing rooms.' she said. She didn't mention that they are AT THE OPPOSITE END OF THAT DAMN CASTLE!"). In TT verkommt sie mehr zum schmückenden Beiwerk, da sie eher alleine unterwegs ist und nur ab und an dem Prinzen per Pfeilschuß den weiteren Weg ebnet.

Schön am Gameplay ist, daß sehr oft eine Stimme aus dem Off die "Geschichte" erzählt, zumindest in SoT und TT. Erzählt in SoT der Prinz noch selbst seine eigene Geschichte (wie wir erfahren, tut er dies kurz vor Ende des Spiels, als er Farah den Dagger of Time bringt, und am Ende von TT, als er ihr den ganzen Kram NOCHMAL erzählen muß, elende Zeitreiserei aber auch) - sehr schön auch immer nach dem Ableben ein "No. That didn't happen. I didn't fall in that pit. Let me try again..." -, so gibt Kaileena in TT die Erzählerin, indem sie vor allem die drohende Gefahr durch den Dark Prince im Innenleben des Prinzen wiedergibt. Außerdem hat der Held in TT einen leichten Hang zu Selbstgesprächen mit seinem bösen Alter Ego.

Der Sand der Zeit und sonstiges Gameplay

Was die Spiele von "normalen" Action-Spielen neben den übelst cool inszenierten Athletik-Einlagen unterscheidet, sind die Fähigkeiten der Sands of Time. Wichtigstes Feature ist hierbei das Zurückspulen der Zeit um bis zu 8 Sekunden. Ein falscher Sprung in den Abgrund? Schon wieder vom drehenden Sägeblatt erwischt? Den doofen Speedkill wieder nicht geschafft? Hey, kein Problem, machen wir's halt nochmal - so verstehen wir auch direkt den rückwärts quasselnden Dahaka. Dieser Rewind bewahrt auch den Spieler vor der baldigen entnervten Aufgabe. Alle drei Spiele sind primär Konsolen-Titel, Speichern ist nur an manchmal etwas arg suboptimal gesetzten Speicherpunkten möglich. Wenigstens fängt man nach einem Tod meistens (leider nicht immer, negativ-Beispiele folgen später) an einem von mehreren unsichtbaren checkpoints an, die irgendwo zwischen zwei Speicherpunkten verteilt sind. Eine weitere nützliche Fähigkeit ist die Zeitlupe. In SoT ist sie eher schmückendes Beiwerk, da dort auch der Prinz verlangsamt wird, ab WW ist das Teil aber unentbehrlich bei der Überwindung der zahlreichen Fallen (Sägeblätter, Nagel-pfosten und Mixer-Klingen in allen erdenklichen Konstellationen) und dem schnellen Erreichen sich schließender Türen. Die restlichen Sandpowers, die mit der Zeit freigeschalten werden (sei es durch das wiederholte Betreten von Zeitportalen in WW oder das Schließen von Sandportalen in Babylon in TT), sind eher Sahnehäubchen für den Kampf, die ich sogut wie nie anwenden musste (außer die Ravages of Time beim Endkampf gegen den Dahaka). Blöderweise kostet der Einsatz der Sandpowers mindestens einen von bis zu sechs Sandtanks, irgendwann ist also mal Schluss. Getötete Gegner und zerkloppte Gegenstände enthalten aber oftmals Sand, der über den Dagger of Time (oder Farahs Medaillon in WW, da hatter den Dolch ja gar nicht) wieder absorbiert wird. Als Sandwraith in WW hat man netterweise Sandregeneration. Die spärlich vorhandene und überall schnell eingebüsste Lebensenergie frischt der Prinz mit popeligen Wasser auf, sei es aus Seen und Flüssen oder direkt an den Speicherbrunnen in WW und TT. In den Abschnitten, in denen man als Dark Prince unterwegs ist, verliert man allerdings permanent Lebensenergie bis zum Exitus, die nur in Form von Sand wieder aufgefrischt werden kann. Dann aber auch direkt komplett mit einem einzigen Sandkorn. Macht die Passagen mit dem Dark Prince sehr hektisch, weil immer das Damoklesschwert des "Versanden" über einen schwingt.

Der Kampf und die Aufmachung

Prince of Persia ist in all seinen Teilen teilweise eine Metzelorgie sondergleichen, aber eine ästhetische. In SoT halten sich die Kämpfe noch in Grenzen, Problem hierbei ist, daß gefallene Gegner erst durch einen Hieb mit dem immer als Zweitwaffe beigeführten Dagger of Time das Zeitliche segnen (was auch gerne mal automatisch in Zeitlupe und aus ansprechner Perspektive hinter dem Gegner dargestellt wird) und sonst wieder aufstehen. "Normal" haut der Prinz in SoT mit einem Schwert zu - später findet er ein besseres, das auch Wände einreissen kann - und das macht er alles mit einer Behendigkeit, daß es eine Freude ist. SoT enthält auch schon den Bewegungsablauf, bei dem der Prinz an einem Gegner hochläuft, über ihn springt und ihn von hinten kalten Stahl schmecken lässt. Außerdem springt er so auch von Wänden ab. "Bosskämpfe" gibt es genau zwei Stück, in Form von einfach "nur" stärkeren Gegnern.

WW bohrt das Kampfsystem, das direkt "Free Form Fighting" getauft wurde, kräftig auf und verzichtet auf die Notwendigkeit eines Todesstoßes. Der Prinz verfügt nun über Dutzende Kombos und kann nicht nur munter voran von der Wand horizontal in die Gegner wirbeln, sondern sie auch durch die Gegend werfen oder strangulieren - wenn er seine zweite Hand frei hat. In der ersten hat er immer sein Schwert (auch hier findet er im Spielverlauf neue, zuletzt das supercoole Wasserschwert), die zweite ist frei für jede Art Waffe, die der Gegner fallenlässt oder die man in zertrümmerten Waffenständern findet (man kann sie ihnen auch direkt abnehmen ;) ): Äxte, Dolche, Schwerter, Streitkolben (, Teddybären, Raymanhandschuh, Hockey-Schläger, Flamingo - die gibt's als Eastereggs). Mit denen lassen sich weitere wilde Kombos durchführen, die sich bei mir aber eher zufällig ergeben haben. Die muss man nicht können (mit Ausnahme des "drüberspringen und draufhauen", die ist essentiell). Auch gibt es "richtige" Bosskämpfe, sei es gegen mechanische Golems, die man erst im wahrsten Sinne in die Knie zwingen muß, um dann auf sie zu klettern und Kopfnüsse zu verteilen, gegen einen Greif oder den Dahaka himself.

TT fährt den Kampf wieder minimal zurück, nicht nur in der Optik (mehr dazu gleich). Primärwaffe ist dieses Mal der Dagger of Time, Sekundärwaffen sind weniger vielzählig. Neu ist allerdings das speedkill-System, das es dem Prinzen ermöglicht, sich in bester SplinterCell-Manier einem Gegner von hinten schleichenderweise zu nähern und ihn unbemerkt zu meucheln. Dabei kommen recht coole Sequenzen zustande, bei denen man zu gewissen Punkten (wenn die Szene kurz verlangsamt und die Klinge aufleuchtet) den Angriffsknopf drücken muss. Diese speedkills sind auch die Basis für noch genialere Bosskämpfe, etwa gegen einen gigantischen Riesen, der in einer Arena um sich tobt. Hier muß man die Seitenwände erklimmen, um auf ihn zu springen und ihm erst die Augen per speedkill auszustechen, bevor man ihn bezwingen kann.

Um den Bogen zur Aufmachung zu schlagen, ein paar Worte zur Brutalität im Kampf: Bei WW hat man dabei tüchtig übertrieben (was mich als alten Splatter-Freund nicht stört ;)). Da spritzt nicht nur literweise Blut zu harten Metal-Klängen der Gruppe Godsmack, da fliegen Köpfe, da werden Kehlen aufgeschlitzt und Gegner horizontal und vertikal halbiert. Da wirkt SoT noch sehr harmlos, TT hat da auch wieder ein paar Gänge zurückgeschalten. Umgebung und Figuren sind eine Augenweide, WW und TT sind dabei kaum voneinander zu unterscheiden, da sie offenbar direkt kurz hintereinander entwickelt wurden. SoT wirkt noch etwas weniger opulent, hat aber den IMO stimmigsten Soundtrack in Form von orientalischen Klängen. Wobei das Heavy Metal in WW auch VERDAMMT cool war. In TT ist es wieder orientalischer, IMO aber schon fast zu ruhig. Cool auf, wie sich das Erscheinungsbild des Prinzen in SoT und TT ändert: In SoT verliert der Prinz im Laufe des Spieles immer mehr von seinem Hemd, bis er mit nacktem Oberkörper dasteht (ja Frau Croft, da können Sie sich mal ein Beispiel dran nehmen!) und in TT sieht man die Infestation des Sandes nach jeder Dark-Prince-Einlage weiter voranschreiten.

Überraschenderweise nahezu perfekt kommt die Kamera ins Spiel. Während man sie in SoT noch gar nicht selbst steuern kann - hier gibt es nur wie in WW und TT auch eine temporäre Umschaltmöglichkeit in die first-person-view, sowie eine "Fernaufnahme" zur besseren Übersicht - ist sie in WW und TT mit dem rechten Analogstick frei justierbar, schwenkt aber in allen Spielsituationen automatisch in die sinvollste Position. Gepatzt wurde hier nur in TT, wo mir an zwei/drei Stellen - vor allem im Kampf - die Perspektive arg unglücklich vorkam. Die Kamera ist sich auch nicht über einige Fahrten zu schade, vor allem in SoT und WW fährt sie oftmals zu Beginn eines neuen Abschnitts über den gesamten Bereich hin zum vorrangigen Ziel, damit man ungefähr weiß, wo man lang muß. Die meisten Cut-Scenes finden in Spielgrafik statt, es gibt aber auch ein paar sehr leckere Renderszenen.

Der Schwierigkeitsgrad und Fazit

Während SoT von der Schwierigkeit für einen halbwegs erfahrenen Gamer wie mich relativ machbar daherkommt - Probleme bereiteten mir eigentlich nur diverse Sprungeinlagen gegen Ende, sind die Nachfolger teilweise hammerhart. In WW sorgen teilweise recht ausufernde Kämpfe im Zusammenspiel mit der Hatz nach dem nächsten Speicherbrunnen doch schon teilweise für Frust. Will man das "richtige" Ende des Spiels sehen, muß man die doch nicht grade leicht zu findenden 9 Lebensupgrades einsacken, die sich hinter solch fallengespickten Gängen befinden, daß man den Designer auf den Mond schießen könnte. Außerdem besucht man in WW manche Orte mehrfach in Vergangenheit und Gegenwart. Prinzipiell gut, aber dadurch auch verwirrender, da eine gewisse Linearität wie in SoT und TT dem Gameplay (allerdings zu Lasten der Coolness) mehr hilft. Wahren Haß können die Fluchtszenen vor dem Dahaka hervorrufen. Hier muß jeder Schritt sitzen, jeder Sprung gelingen, es gibt keine Atempause - manche Szenen hab ich an die 15 Mal machen müssen, bis ich sie so gut beherrschte, daß ich sie meistern konnte. Sah wahnsinnig geil aus und das Erfolgserlebnis ist groß, aber manchmal hätt ich auch das Gamepad ins Display pfeffern können. Die Bosskämpfe sind nicht ohne, wenn man aber erstmal den Dreh raushat, gut zu schaffen. Hier fiel nur der erste Kampf gegen Shadee direkt am Ende des Tutorials negativ auf, weil der für jemanden, der das Spiel grade mal 10 Minuten spielt vieeeeel zu schwer ist. Und elende Komplettisten wie ich müssen natürlich auch jede Artworktruhe (die Illustrationen und Kram im Hauptmenü freischaltet) einsacken und 2 Stunden Umweg laufen, um an den Easter-Egg-Teddybären zu kommen ;).

TT ist wieder um einiges leichter zu handhaben - bis auf zwei so ekelhaft hammerschwere Einlagen, die ich gestern und heute meistern musste, daß ich fast geschrien habe vor Wut. Erstere Einlage findet nach einem an sich schon aufreibenden Wagenrennen durch Babylon statt (so ein Wagen steuert sich nicht grade toll und laufend kracht man wo gegen und ist tot - da ist der Sand schnell alle) und ist ein Bosskampf gegen zwei Gegner gleichzeitig. Einer mit ner dicken Axt, der andere mit nem Mörderschwert. Und man muss BEIDE im Auge behalten, den Schwertheini beharken, um den Axti anzulocken, dann wegrollen, damit der die Axt in den Boden semmelt, während der Schwerti einen beharkt irgendwie auf den Axti einhauen und dann insgesamt dreimal einen speedkill setzen. Hab ne Stunde gebraucht für den Kampf und ich konnte nicht aufhören, weil man zwischendurch NICHT SPEICHERN konnte und ich bei erneuten Spielstart das verfickte Wagenrennen nochmal hätte machen müssen. Ü-bel! Und der absolute Overkill in Sachen Härte ist der Endkampf gegen den Vizir. 2,5 STUNDEN hab ich gebraucht heute! ZWEIEINHALB STUNDEN! Det Ding besteht aus 3 Phasen: 1. Draufhauen, 2. Speedkill-Einlagen sondergleichen, während man rotierenden Steinbrocken ausweichen muß und 3. Nochmal alle schweren Wandläufe und Sprünge und schlagmichtot nach oben über die Trümmer zum Vizier, während man von diesem beschossen wird. HAM-MER! Selbst wenn man die Vorgehensweise kennt, muss man das solange machen, bis man das alles instinktiv kann. Phase 1 habe ich irgendwann nahezu verlustfrei überstanden (mit eigener Taktik, die nirgendwo steht, ich bin so toll!), Phase 2 ist reines Auswendiglernen der speedkills, damit man schon vorher weiß, daß man jetzt gleich drücken muß und leider auch Glücksache, daß man nicht von den Trümmern getroffen wird, und Phase 3 ist wieder Auswendiglernen des Weges, damit man nicht zu lange rumsteht. Ich bin mir sicher, daß ich den Endkampf jetzt, da ich hier schreibe, in ein/zwei Anläufen schaffen würde (in der Tat ist mir das Spiel nach dem Endkampf abgekackt und ich konnte die letzte Sequenz mit dem Dark Prince nicht spielen, musste also deswegen NOCHMAL den Endkampf machen, was aber gar nicht so schlimm war ;) ), jetzt, da ich Übung habe.

Okay, bringen wir mal im Fazit wieder das Positive rein. Die Trilogie ist ein optischer, akkustischer, gameplayiger und storytechnischer Leckerhappen der absoluten Obercoolness. Das Speicherpunktsystem bringt eine durchaus sinnvolle zusätzliche Schwierigkeit mit rein - wenn man überall und jederzeit speichern könnte, wär's ja langweilig. Gäbe es den in WW und TT doch ab und an recht hohen Frustfaktor nicht, ich würde alle Spiele bedenkenlos jedem Spieler, der auch nur ein bissl Action und Gamepadakrobatik mag, wärmestens ans Herz legen. So kann ich zumindest die letzten beiden Teile leider nur fortgeschrittenen Spielern oder seeeehr geduldigen und ausgeglichenen Anfängern empfehlen.